Deeskalation von Gewalt

Foto per Deescalare l’aggressività

Ein 12-tägiges Seminar, um zu lernen, wie man mit der Gewalt umgeht, mit der Sozialarbeiter konfrontiert werden: 2 Personen aus jeder Bezirksgemeinschaft nahmen daran teil. Für die Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland waren Alesandra Ockl und Siegrid Bracchetti dabei, die auch unter ihren Kollegen nachforschten, wie häufig Gewalt auftritt.

Das Seminar, das Momente der Theorie mit vielen praktisch orientierten Übungen abwechselte, stand unter dem Titel „Professionelle Deeskalation“: die Deeskalation – so liest man in der Kurspräsentation - ist ein Einwirken, das den Beginn oder die Eskalation von Gewalt zu Aggression verhindern kann, um Schäden und körperliche oder geistige Verletzungen einer Person zu vermeiden, wann und wo immer dies möglich ist. „Die Gewalt der Klienten kann verbal, aber auch physisch sein“ - erklärt Alessandra Ockl und weist darauf hin, dass laut der in der Bezirksgemeinschaft durchgeführten Umfrage selten Schäden entstehen. „Wir haben allen Kollegen in allen Bezirken einen Fragebogen unterbreitet, um zu verstehen, wie häufig Gewaltepisoden vorkommen und welche Art von Gewalt vorliegt; während des Kurses haben wir uns dann sämtliche Instrumente und Methoden zu eigen gemacht, welche im Bedarfsfall sehr nützlich sein können. Manchmal reichen ganz einfache Vorsichtsmaßnahmen, die aber ausschlaggebend sein können: darauf achten, die Tür hinter sich zu haben oder ein Glas Wasser zur Hand haben, um die gewalttätige Person im Bedarfsfall damit zu blenden.

„Ein Großteil des Kurses ging um Kommunikationstechniken, aber es gab auch Hinweise auf Selbstverteidigung“, sagt Ockl. „Signifikant ist“ - schreiben Ockl und Brachetti in ihrem Abschlussbericht -, „dass die Mitarbeiter der Verwaltung und der Hauspflege fast dieselbe Belastung aufzeigen.“ Ihre Aufgabe ist es nun, Schulungen für ihre Kollegen zu organisieren und so als Multiplikatoren des Gelernten zu fungieren. (cde)

22.03.2019