Straffällige und Haftentlassene

Die straffällig gewordenen Personen brauchen Hilfe im Laufe ihres sozialen Reintegrationsprozesses.

Anlaufstellen innerhalb der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland sind die Sozialsprengel, welche eng mit anderen privaten und öffentlichen Diensten zusammenarbeiten. Einer der Partner im Bereich der Begleitung von Straffälligen und Haftentlassenen ist die Caritas der Diözese Bozen-Brixen mit dem Projekt „Odòs“:

Projekt "Odós" - Aufnahme von Straffälligen und Haftentlassenen

Häftlinge und Haftentlassene sind Menschen, die eine Straftat begangen haben und eine Gefangenschaftserfahrung erlebt haben oder erleben, aber sie sind und bleiben Menschen. Wer eine Freiheitsstrafe abbüßen muss, kann von haftersetzenden Maßnahmen Gebrauch machen, falls er vom Überwachungsgericht und vom Amt für externe Durchführung der Strafe des Justizministerium als geeignet betrachtet wird. Die Hafterfahrung führt die Menschen zum Verlust der sozialen und beruflichen Fähigkeiten; dazu werden dieselben Menschen nicht nur von den Vorurteilen sondern auch auf anderen Ebenen benachteiligt. Die straffällig gewordenen Personen brauchen Hilfe im Laufe ihrer sozialen Reintegration. In Form von individualisierten Projekten wird diesen Menschen bei der Wohnungssuche und beim Wiedereinstieg im sozialen- und beruflichen Leben geholfen.

Ein individualisiertes Hilfsprojekt für straffällig gewordene Personen sieht in groben Linien folgendes vor:

  • eine Beobachtungs- und Bewertungsphase, die während des Gefängnisaufenthalts beginnt
  • wenn nötig, schulische und berufliche Ausbildung (einige Kurse werden auch im Gefängnis organisiert)
  • Arbeitsmöglichkeit im Gefängnis und Möglichkeit, untertags auch außerhalb des Gefängnisses einer Arbeit nachzugehen
  • Möglichkeit, "eine sozial nützliche Tätigkeit" zu verrichten - als eine Art Wiedergutmachung
  • Teilnahme an einem Wiedereingliederungsprojekt, das außerhalb des Gefängnisses durchgeführt wird.

Ziele des Erziehungsprojektes:

  • Arbeit als Mittel zur Befreiung und zum Verhältnis mit den anderen Personen, aber auch als Annahme der Regeln, als Anerkennung des tatsächlichen Geldwertes
  • die Professionalität, notwendig um eine konstruktive Eingliederung im Arbeitswelt
  • die Übertragung einer nicht devianten Kultur, mit einem Aufholen von sozialwichtigen Werten.

Das Projekt "Odòs" hat das Ziel die primären Bedürfnisse der Haftentlassenen zu befriedigen, durch die stufenweise sozio-berufliche Wiedereingliederung, die Förderung einer Professionalität, durch Unterstützung und Begleitung bei den psychologischen und existentiellen Problematiken und die Anwendung an die zuständigen im Territorium tätigen Dienste.

Es gilt als eine Brücke zwischen dem Gefängnis und der freien Gesellschaft, eine Übergangszeit in der der Mensch eine innere Entwicklung durchmacht, um in die Gesellschaft als Bürger zurückzukehren. Das Erziehungsprojekt, welches im Gefängnis beginnt, wird draußen vervollständigt und damit wird also die Wiedergeburt und das Wachsen des ehemaligen Häftlings als Bürger gefördert.